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Indie Review / Test

Drei gehen rein, einer kommt raus – Total Party Kill

Lange bevor Blizzard seine weltbekannten Marken wie Diablo und Warcraft startete, veröffentlichte das Studio einen Puzzle Plattformer namens The Lost Vikings. Darin kombinierte man die unterschiedlichen Fertigkeiten von drei Wikingern, um ans Ende des Levels zu gelangen. Eine interessante Mechanik, die Solo-Entwickler Jussi Simpanen zu seinem Spiel Total Party Kill inspirierte. Damit gewann er letztes Jahr beim Ludum Dare 43 und präsentiert nun eine aufgebohrte Version für Steam und Mobile.

Auf der Suche nach Ruhm und Reichtum wagt sich ein klassisches Heldentrio in den örtlichen Dungeon. Der Weg zur erhofften Schatztruhe führt durch insgesamt 60 Ebenen, die allesamt mit fiesen Fallen gespickt sind und wer sie meistern will, der muss nicht nur Köpfchen beweisen, sondern auch Opfer bringen.

Der Bogenschütze nagelt sein Ziel mit einem Pfeil an die nächste Wand. Der Zauberer kann mit einem magischen Projektil andere in Eisblöcke verwandeln und alles, was vom Schwert des Ritters getroffen wird, fliegt im hohen Bogen durch den Raum. Gemeinsam können es die drei also mit jedem Gegner aufnehmen. Da gibt es nur ein kleines Problem. In dem Dungeon gibt es gar keine Monster oder dergleichen.

screenshot total party kill adventure islands Tod
screenshot total party kill adventure islands Spiegel
screenshot total party kill adventure islands Pfeil

Plattform: PC, iOS, Android
Entwickler: Adventure Islands
Genre: Puzzle, Retro
Release: 3. Juli 2019
Preis: 3,99 €
Spielzeit: ca. 1,5 – 2h
Website | LD-Version | Steam

Es geht einzig und allein darum den Ausgang zu erreichen. Dabei spielt es gar keine Rolle, welcher oder wie viele der Helden es überleben. Also werden die Kameraden solange rücksichtslos mit Pfeilen durchbohrt, von Eiszaubern getroffen oder in Fallen gelenkt bis einer irgendwie ans Ziel gelangt. Durch die Kombination der drei Fähigkeiten entstehen improvisierte Treppen oder es lassen sich plötzlich Schalter auch aus der Ferne betätigen. Im Grunde geht es dabei fast immer um die richtige Reihenfolge und die korrekte Platzierung der Figuren. Nur selten spielen auch das Timing oder gar euer Können beim Springen eine Rolle.

Es ist also deutlich mehr Puzzle als Plattformer. Dazu passt auch, dass jeder Level nur aus einem einzigen Raum besteht. Und die meisten davon lassen sich in ein bis zwei Minuten lösen, obgleich es zum Ende hin natürlich immer kniffliger wird. Abgesehen vom Layout und den Fallen sehen die Dungeons leider allesamt gleich aus, wovon leider auch die knuddeligen Charaktere und ihre witzigen Animationen nicht ganz ablenken können.

Ich hätte mir zwar für diese neue Version von Total Party Kill noch mehr Level und etwas mehr visuelle Abwechslung gewünscht, aber auch so ist es ein lockerer, kleiner Puzzler, der einen eher zum Schmunzeln als zur Verzweiflung bringen will.

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