Die Science-Fiction fasziniert mich seit meiner Kindheit, insbesondere der Weltraum, außerirdische Kreaturen und fremde Planeten. Die Universen von Alien, Dune und Star Trek sind dabei meine absoluten Favoriten, aber darüber hinaus hat das Genre noch einiges zu bieten.
Letztes Update: 4. März 24
Die Suche danach gestaltet sich aber manchmal etwas schwierig, denn in Hollywood scheint die große Zeit der Science-Fiction schon lange vorbei und Abseits der Großproduktionen liegt ein großes Meer aus trashigen Machwerken, bei dem einem der Spaß am Genre schnell vergehen kann. Wenn man sich trotzdem durchkämpft, stößt man aber gelegentlich auf einen Hidden Gem und genau die möchte ich auf dieser Seite sammeln und mit euch teilen. Im Fokus stehen also nicht die großen Meilensteine, die jeder kennen sollte, auch wenn ich später vielleicht trotzdem noch einige davon auflisten werde.
Wenn ihr Tipps habt, eure Meinung zu einem der genannten Titel kundtun oder einfach nur eure Liebe zum Sci-Fi-Kino mit mir teilen wollt, dann tobt euch gern in den Kommentaren aus oder schreibt mir via Social Media (Mastodon, Bluesky). Eine Email geht natürlich auch (post at polygonien).
Wenn ihr euch beim Lesen auch noch etwas Sci-Fi auf die Ohren geben wollt, dann gönnt euch diesen wunderbaren Unreal-Remix aus der Feder von Necto Ulin aka NU. Download hier.
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Bedrohliche Biester, eklige Experimente und mörderische Maschinen
Screamers
1995 | von Christian Duguay & Dan O’Bannon |
u.a. mit Peter Weller & Jennifer Rubin
Action-Haudegen Peter Weller (RoboCop) schlägt sich in den Ruinen eines trostlosen Minen-Planeten mit Killer-Robotern herum. Die Basis-Version der Screamer sind quasi zielsuchende Kreissägen, die dicht unter der Erdoberfläche auf ihre Opfer warten. Viel schlimmer ist aber die nächste Evolutionsstufe (ja, die Roboter entwickeln sich selbst weiter) der Maschinen. Die ahmt nämlich Stimme und Aussehen von Kindern nach, um die Menschen in die Falle zu locken.
Erinnert an vielen Stellen an The Thing, Terminator, Tremors und einige mehr, spielt aber nicht ganz in deren Liga. Für Genre-Fans aber eine Lücke, die sich zu schließen lohnt.
2009 kam übrigens noch eine Direct-To-DVD-Fortsetzung mit Lance Henriksen (Aliens, Terminator) in einer Nebenrolle. Zweifellos ein B-Movie, aber mit erstaunlich guten Gore-Effekten. Kann man sich mal geben, wenn man den ersten Teil mochte.
Meine Wertung: 3,5 / 5 | LB-Durchschnitt: 3,0 | Trailer | Letterboxd
Invasion of the Body Snatchers
1978 | von Philip Kaufman & W.D. Richter |
u.a. mit Donald Sutherland, Jeff Goldblum, Leonard Nimoy
Intelligente Sporen von einem fremden Planeten durchqueren das All und landen schließlich auf der Erde. Hier entwickeln sie sich zunächst in unscheinbare pinke Blümchen, aber es dauert nicht lange, ehe sie sich nach und nach die Menschen untertan machen. Nur wenigen fällt auf, dass mit ihren Mitmenschen irgendwas nicht stimmt, aber als sie der Verschwörung allmählich auf die Spur kommen, scheint es schon zu spät. Wem kann man noch trauen und wie kann man entkommen, wenn die ganze Stadt nach einem sucht?
Von vielen wird dieser Horror-Film von 1978 heute als Kult-Klassiker gefeiert und er ist tatsächlich auch heute noch sehenswert. Auch wenn ich ihn jetzt nicht ins oberste Regal einsortieren würde. Paranoia, etwas Body Horror, interessante Kameraperspektiven und erstaunlich gute Effekte funktionieren damals wie heute. Man merkt ihm natürlich das Alter dennoch an und Teile der Handlung sind zumindest fragwürdig, aber darüber konnte ich gut hinwegsehen.
Meine Wertung: 3,0 / 5 | LB-Durchschnitt: 3,9 | Trailer | Letterboxd
The Last Days on Mars
2013 | von Ruairi Robinson & Clive Dawson |
u.a. mit Liev Schreiber & Romola Garai
Zombies on Mars mit wenig Budget, das aber effektiv genutzt wird. Rein visuell trifft es meinen Geschmack von Sci-Fi recht gut. Die Handlung ist allerdings etwas vorhersehbar und generell eher Standardkost. Dafür versucht man sie aber nicht unnötig zu strecken und es ist zuende, bevor einem langweilig wird. Der Film bekam teils vernichtende Kritiken, daher hatte ich eigentlich nicht viel erwartet, aber ich fühlte mich gut unterhalten. Er bleibt sicher nicht in Erinnerung, aber den kann man echt mal schauen.
Meine Wertung: 3,5 / 5 | LB-Durchschnitt: 2,6 | Trailer | Letterboxd
Fremde Welten
Prospect
2018 | von Christopher Caldwell & Zeek Earl |
u.a. mit Pedro Pascal & Sophie Thatcher
Die Teenagerin Cee und ihr Vater schlagen sich als eine Art Weltraum-Goldgräber durchs Leben. Sie lassen sich von einem Langstrecken-Schiff auf einem abgelegenen Mond absetzen, weil sie in den toxischen Wäldern ein großes Vorkommen besonderer Edelsteine vermuten. Doch auf ihrem Weg durch die dicht bewachsene Wildnis haben sie eine unerfreuliche Begegnung mit einer anderen Gruppe von interstellaren Glücksrittern.
Prospect hat mich positiv überrascht. Es ist ein ruhiger Film, der den explorativen Aspekt der Science-Fiction mit Survival- und Western-Aspekten vermischt. Mit einem Budget von etwa 4 Mio. Dollar muss man in diesem Genre schon ziemlich tricksen. In der Regel leidet entweder die Optik darunter oder es bleibt kein Geld für ein gutes Script und überzeugende Darsteller*innen. Obendrein war es für die beiden Macher des Films das erste Projekt dieser Größenordnung (Prospect basiert auch auf einem ihrer Kurzfilme). Und dennoch haben sie es geschafft, einen für mich wirklich außergewöhnlichen Film zu machen, der einen interessanten Look hat und mich bis zum Ende mitfiebern ließ. Für Filme wie diesen wurde das Wort Geheimtipp erfunden.
Meine Wertung: 4,0 / 5 | LB-Durchschnitt: 3,3 | Trailer | Letterboxd
Die endlosen Weiten des Alls
Europa Report
2013 | von Sebastián Cordero & Philip Gelatt |
u.a. mit Anamaria Marinca & Michael Nyqvist
In nicht allzu ferner Zukunft schickt eine private Raummission ein kleines Team auf eine Forschungsreise zum vierten Jupiter-Mond: Europa. Es ist eine lange Reise in einer unbequemen Blechdose, die sie soweit ins All führt, dass zeitweise sogar der Kontakt zur Erde unmöglich wird. Doch die Crew ist hoch professionell, voller Neugier und absolut entschlossen, diesen nächsten Schritt in der Weltraumforschung zu gehen. Sie wissen nicht, was sie auf Europa erwartet, aber natürlich hoffen alle darauf, einen ersten Beweis für außerirdisches Leben zu finden.
Cordero und Gelatt (der auch diverse Episoden von Love, Death & Robots geschrieben hat) haben für Europa Report einen frischen Ansatz gewählt. Zum einen ist es ein Mix aus Found-Footage-Film und Fake-Dokumentation, es wird also alles mit fiktiven Aufzeichnungen der zahllosen Überwachungskameras des Raumschiffs und an den Raumanzügen erzählt. Dazwischen finden sich dann noch Interviews mit dem Bodenteam, das anhand des Materials versucht, den Verlauf der Mission nachzuvollziehen. Zum anderen gibt sich der Film dabei durchweg bodenständig und halbwegs realistisch. Was für manche vielleicht fast etwas langweilig wirken könnte, dürfte für Fans von Hard Sci-Fi eine willkommene Abwechslung vom üblichen Genre-Ansatz sein. Durch diesen erzählerischen Kniff fällt auch das moderate Budget kaum negativ auf. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und es ist mehr als löblich, dass sie der Versuchung widerstehen konnten, daraus am Ende wieder ein typisches Monsterfest zu machen.
Meine Wertung: 3,5 / 5 | LB-Durchschnitt: 3,0 | Trailer | Letterboxd
Space Operas
Valerian und die Stadt der tausend Planeten
2017 | von Luc Besson |
u.a. mit Dane DeHaan & Cara Delevingne
Als Basis diente Besson (Das fünfte Element) eine französische Comic-Reihe aus den 60er Jahren. Im Zentrum stehen Regierungs-Agent Valerian und seine Kollegin Laureline, die als furchtlose Action-Helden inszeniert werden. Gemeinsam finden sie sich in der größten Raumstation wieder, die das Universum je gesehen hat. Dort leben die unterschiedlichsten Spezies friedlich zusammen, doch der Frieden ist in Gefahr.
Leider waren mir beide Figuren relativ unsympathisch (sowohl der Cast als auch die Rollen) und zudem sind sie halt einfach auch kein Material für Actionhelden. Es ist ja schön, dass wir von den muskelbepackten Superhelden wegkommen, aber wenn jemand meinen lauchigen Körperbau hat, dann kaufe ich ihm all die Kämpfe und waghalsigen Stunts in dieser Form leider nicht ab. Die Romanze zwischen den Hauptfiguren fand ich leider auch recht aufgesetzt. Überhaupt ist das Verhalten der Protagonisten innerhalb dieser Welt oft mehr als unglaubwürdig. By the way Rihanna spielt in einer Nebenrolle ein Gestaltwandler-Alien und hat natürlich eine (total deplatziert wirkende) sexy Tanz-Show… Der Film hat (sicher auch Dank der Vorlage) riesiges Potential und eine opulente Optik, aber wie so viele von Bessons Filmen, macht er leider zu wenig daraus.
Meine Wertung: 3 / 5 | LB-Durchschnitt: 2,6 | Trailer | Letterboxd
Rambos of the Future
Demolition Man
1993 | von Marco Brambilla, Daniel Waters |
u.a. mit Sylvester Stallone, Wesley Snipes, Sandra Bullock
Der knallharte Cop John Spartan nimmt bei der Jagd auf Simon Phoenix, den gefährlichsten Verbrecher seiner Zeit, wenig Rücksicht auf Verluste und beide werden schließlich wortwörtlich auf Eis gelegt. In der Zukunft – es ist das Jahr 2032… – kann Phoenix aus seiner Cryokammer entkommen und da die Behörden in ihrer friedlichen neuen Welt gar nicht mehr wissen, wie man Gewalttäter zur Strecke bringt, tauen sie auch den altmodischen Cop wieder auf. Der hat zunächst Schwierigkeiten, sich in der vermeintlich heilen Welt einzugewöhnen, aber auf der Suche nach Phoenix ist er schnell wieder in seinem Element und das utopische LA der Zukunft wird zum Schlachtfeld.
Die Filme von und mit Sylvester Stallone haben mich meine ganze Kindheit/Jugend hindurch begleitet und darum bin ich hier ohne Frage etwas voreingenommen. Demolition Man ist einer der wenigen Sci-Fi-Filme mit ihm und es ist für mich zugleich einer seiner besten. Er nimmt sich nicht zu ernst, hat mit Wesley Snipes einen charismatischen Antagonisten und zeigt eine witzige, weil total absurde Version der Zukunft. Alles andere als anspruchsvoll, aber für mich bis heute einfach ein großer Spaß von Anfang bis Ende.
Meine Wertung: 4 / 5 | LB-Durchschnitt: 3,3 | Trailer | Letterboxd
Coming Soon:
2 Antworten auf „My Big List of: Sci-Fi-Filme“
Prospect fand ich auch richtig gut, der zeigt auch nicht so eine hochtechnisierte Raumfahrt, genau mein Ding 🙂
Ein paar Ideen:
Moon – interessantes, kleines Szenario mit einem fantastischen Sam Rockwell.
Silent Running (Lautlos im Weltall) von 1972 – auf der Erde sind fast alle Pflanzen tot. Ein Raumfahrtprojekt züchtet Pflanzen im All. Trauriges Ding eigentlich.
Logan’s Run (Flucht ins 23. Jahrhundert) von 1976 – Gesellschaftskritischer Film über eine Zukunft unter Kuppeln mit Michael York.
Das schwarze Loch von 1979 – am Rand eines schwarzen Lochs wird ein lange verschollenes Raumschiff eines Wissenschaftlers entdeckt. Klassiker mit Maximilian Schell.
Forbidden Planet (Alarm im Weltall) von 1956 mit einem sehr jungen Leslie Nielsen ^^ Eine gestrandete Mannschaft soll lange nach deren Absturz gerettet werden, jedoch treffen sie nur einen Wissenschaftler und seine Tochter an. Unerklärliche Phänomene machen sich breit. Coole Effekte für die Zeit!
So weit erstmal, du merkst bestimmt schon, ich steh auf altes Zeug 🙂
Hi Tobi! Vielen Dank für deinen Kommentar und die zahlreichen Empfehlungen.
Moon fand ich auch sehr gut, allerdings würde ich den fast zu den bekannten Meilensteinen zählen 😀 Muss mal schauen, ob ich solche Titel dann wie die anderen behandle oder nur in kürzerer Form in einer Art Hall-Of-Fame-Block aufzähle. So oder so müsste ich Moon erst mal wieder schauen, ist nämlich schon viele Jahre her.
Silent Running und Logan’s Run waren schon auf meiner Watchlist, aber mit deiner Empfehlung rücken sie natürlich einige Plätze nach vorn 🙂
Das schwarze Loch habe ich mir vor 2-3 Jahren bei Disney+ angeschaut und mochte ihn eigentlich auch, aber das letzte Drittel hat mir den Film leider etwas versaut. Bei LB hatte ich sogar ein paar Zeilen dazu geschrieben. Ich denke, einen Eintrag hier ist er dennoch wert.
Forbidden Planet hatte ich allerdings noch gar nicht auf dem Schirm. Bei Sci-Fi aus den 50/60er Jahren bin ich zwar immer arg skeptisch, aber ich werde ihn auf jeden Fall mal versuchen. Leslie Nielsen sehe ich sowieso immer gern 😀