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Experimentell Indie Review / Test

Experimentell: BasketBelle

Entwickler: Michael Molinari aka Bean | Plattform: PC / Mac
Genre: Experimentell | Basketball | Platformer | 2D
Release: Juli 2012 | Website | Preis: ca. 4,49 €

Sportspiele gehören ja nicht gerade zu den Videospielen, welche das Medium so außergewöhnlich machen oder es gar vorantreiben, aber BasketBelle zeigt, dass man auch daraus etwas besonderes machen kann.

Für Basketball konnte ich mich nie richtig begeistern. In meiner Jugend waren zwar Air Jordan und seine Chicago Bulls noch populär, aber das reichte nicht, um mich vom Bolzplatz zu locken. Mit NBA Jam am heimischen Mega Drive konnte ich dann zumindest dem virtuellen Basketball etwas abgewinnen, aber am Ende war auch das einfach nur Basketball mit ein Paar coolen Supermoves.

Als ich dann das erste Mal von BasketBelle hörte war ich dementsprechend skeptisch, doch der Trailer machte schnell klar, dass Basketball hier nur als Basis für ein ebenso liebenswertes wie ungewöhnliches Projekt von Ein-Mann-Entwickler Bean dient. Im Kern geht es um die kleine Geschichte vom jungen Basketballer Luc, der sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Schwester Belle macht und all sein spielerisches Geschick aufwenden muss, um sie zu retten.

Jedes der insgesamt acht Kapitel stellt euch vor neue Herausforderungen und setzt das Element des Basketballs auf eine eigene Weise um. Am Ende des Kapitels gilt es dann ein 1on1 gegen einen Bösewicht zu gewinnen, was euch der kleinen Schwester immer ein Stückchen näher bringt. Die einzelnen Stationen von Lucs Reise durch ein abstraktes Paris werden von kleinen Story-Sequenzen präsentiert und obwohl alles sehr einfach dargestellt ist, schafft es Bean von der ersten Minute an eine Art Bindung zwischen dem Spieler und den Protagonisten aufzubauen.

Grafisch mag es nicht sehr aufwändig sein, aber die simplen Figuren und die Karton-Hintergründe schaffen einen sehr eigenen Look und sind sehr liebevoll umgesetzt worden. So manches Detail – Lucs Dribbling spielt beispielsweise eine Melodie und Lucs Schuhe haben später kleine Flügel – erkennt man erst auf den zweiten Blick, doch man merkt sofort, wie viel Herzblut in diesem kleinen Spielchen steckt. Wenn dann noch der großartige Soundtrack ertönt, dann entwickelt BasketBelle eine wunderbare Atmosphäre und entführt euch auf eine zwar kurze, aber ausgesprochen liebenswerte Reise.

BasketBelle gibt es derzeit auf Desura oder direkt beim Entwickler. Die Spielzeit ist mit rund 30 Minuten recht kurz, aber dafür gibt’s beim Kauf noch den OST, ein Making Of und ein Sketchbook PDF dazu. Bitte gebt dem Spiel auf Steams Greenlight eure Stimme.

5 Antworten auf „Experimentell: BasketBelle“

Das sieht echt nett aus – obwohl auch ich mit Basketball an sich wenig anfangen kann. Zu welchem Genre gehört der Sound? Rein von den Bildern her könnte ja einiges passen, von Chansons bis Elektro (ich tippe aber eher auf letzteres…).

Ja, es ist Elektro, aber nicht so wie z.B. in EXO 😉 Der OST hat eher eine leicht melancholische Note und gerade das gefällt mir daran so gut. Die Musik im Trailer gibt schon nen guten Eindruck vom ganzen OST.

Ist aber auch so ein bisschen 80er-Elektro-C64-mäßig angehaucht, oder? Ich warte musiktechnisch lieber auf ein Game, das einen OST von den Stone Roses hat (das dürfte dauern… ;-))

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