SEGA schließt seine Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Benelux und Australien.
Seit dem Dreamcast-Aus läuft SEGA seiner alten Form nach und hat viele Fans vergrault. Hin und wieder gibt es Lichtblicke wie die Yakuza Games, die Titel von Platinum Games, Binary Domain oder auch das überraschend gute Sonic Generations, aber die großen Wagnisse kann und will man sich in der heutigen Spieleindustrie offenbar schon lange nicht mehr erlauben. Offiziell handelt es sich um eine Art Neustrukturierung/neue Geschäftsstrategie, aber ist das womöglich doch der Anfang vom Ende?
Ich habe meine ersten (MegaDrive) und viele meiner schönsten (besonders auf dem Dreamcast) Videospielmomente den Jungs mit den vier blauen Buchstaben zu verdanken und blicke entsprechend traurig in die Zukunft dieser einst so grandiosen Firma.
10 Antworten auf „Schließungen bei SEGA – Der Anfang vom Ende?“
SEGA wird irgendwann nur noch ein reiner Mythos sein, wenn das so weitergeht. Trotz guter Produkte in der Vergangenheit, hat es SEGA in den letzten zehn Jahren einfach verkackt. Sonic Generations würde ich mir auch noch gerne zulegen, aber man kann nicht alles haben.
das wäre sehr schade, aber neben SEGA steckt ja fast die gesamte japanische Spieleindustrie in einer Krise. Capcom und SE sind zwar noch immer relativ erfolgreich, aber von typisch japanischer Kreativität sieht man bei denen dann doch eher wenig.
Ich vertraue einfach darauf, dass jede Krise mal zu Ende geht. Im Moment sprechen mich japanische Spiele auch nicht so wirklich an. Tales of Graces F stand zum Beispiel lange auf meiner List, doch es überzeugt mich einfach nicht. Japaner sollten sich ihre Eigenarten behalten und nicht krampfhaft dem westlichen Markt hinterherhecheln, dann würden die Spiele auch wieder besser.
Kreativität hat aber auch nichts damit zu tun, ob man im Business bleibt, oder nicht, sondern Verkaufszahlen. Beispielsweise die drei erfolgreichsten und verkaufsträchtigsten Franchises in Japan, Dragon Quest, Monster Hunter und Pokemon, sind ja seit dem ersten Spiel fast unverändert geblieben. Segas kreativste Zeit war die Dreamcast-Ära, geholfen hat ihnen das aber auch damals nicht (die suizidale Entscheidung, ins Shenmue-Projekt mehr Geld zu investieren, als die Spiele wieder einbringen konnten, war natürlich auch keine pralle Idee).
Welche Sega-Franchises verkaufen sich denn überhaupt nocht gut? Yakuza, aber nur in Japan. Sonic, aber da ist die Zugkraft ein Stück weit auch raus. Und Valkyria Chronicles hat es immerhin mit Mühe und Not auf drei Teile geschafft, aber erneut nur in Japan.
Ist natürlich schade für die Fans der Schmiede (aber sollte man wirklich Fan bleiben, nur der alten Zeiten willen, auch wenn einem das aktuelle Output nicht mehr interessiert?), ich zumindest hätte allerdings persönlich nix, was Sega rausbringen würde, was mich interessiert. An Yakuza verliere ich zusehends das Interesse und notfalls liese sich 5 auch importieren, da die PS3 keinen Region Lock hat. Phantasy Star Online 2 würd ich mir noch ansehen, weil f2p, aber als PC-Spiel kann ich das auch einfach ohne europäische Sega-Niederlassung zocken. Aber ich bin da eh nicht so der Firmen-Namen-Anhänger. Solang es noch gute Spiele gibt, die mich interessieren, bin ich zufrieden, egal ob da jetzt nie wieder auf einem Sega, Nintendo, Capcom oder wasauchimmer stehen wird, sollten die irgendwann mal eingehen.
Ich hab auch nicht behauptet, Kreativität sei gleichbedeutend mit kommerziellem Erfolg, das ist fast nie so. Ich denke, von der Investition Shenmue erhoffte man sich auch weniger phänomenale Verkaufszahlen des Spiels selbst, sondern mehr, dass dieses Aushängeschild die Leute zum Kauf der Konsole animiert und zudem zeigt, dass man der Konkurrenz (zumindest zeitweise) technisch überlegen ist.
Kommt darauf an, was du unter Fan bleiben verstehst. Ich bin glühender Fan von SEGA, aber das bedeutet nicht, dass ich jeden Titel mit dem blauen Logo kaufe. Inzwischen finden nur noch selten (aktuelle) SEGA-Titel den Weg in meine Sammlung (ich konnte mich wohl nie so ganz damit anfreunden, dass ein SEGA Spiel auf einer „fremden“ Hardware läuft), aber dennoch verfolge ich aufmerksam das Schicksal der Firma.
Eine Schließung der Niederlassunge bedeutet sicher nicht automatisch, dass man deren Spiele hier nicht mehr bekommen kann, aber in jedem Fall verlieren sie so weiter Einfluss und der ist wohl nicht ganz unwichtig, wenn man bedenkt, dass der japanische Markt bei den Verkaufszahlen immer unbedeutender wird.
Tja,
auch ich bin „sozusagen“ ein Seganerd, der es sehr schade findet wie es bergab geht. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es scheinbar vielen Firmen in der Gamesbranche nicht so gut geht.
Sega hat sich aber über die Jahre einen seltsamen Ruf „erarbeitet“. Man konnte die Tage zählen, nach denen von einem neuen Output der Vollpreis unter 30€ gesunken ist.So warteteten die meisten Spieler ab, bevor sie sich ein Segaspiel geholt haben. Genauso bei den Downloadspielchen. Auch dort ging es recht schnell in den Sale. Für den Endkunden toll, aber für die Firma doch nur noch Statistikbereinigung.
Vielleicht ist es gar nicht so dramatisch. Wer das Marketing und die PR outsourced, muss ja nicht zwangsweise schlechtere Spiele entwickeln. Was japanische Games betrifft, bin ich auch ein wenig ratlos. Es passiert wenig, schon gar nichts Neues, dass das Genre an sich weiterbringt. Vielleicht ändert es sich mit der neuen Konsolengeneration. Sega wäre es zu wünschen!
Ach herrje, das hört sich ja nicht gut an. Ich hoffe, dass es ein Happy End für Sega gibt – aber wenn die meisten Sonicspiele leider mehr schlecht als recht sind, dann sieht die Zukunft einfach nicht rosig aus.
Hmm .. Man kann dem ganzen auch durchaus was Positives abgewinnen: Wenn sie ihre Dependancen in Europa dichtmachen, dann besteht immerhin die Chance, dass ihre Titel hier in Zukunft von Publishern vertrieben und vermarktet werden, die ihr Handwerk und den europäischen Markt besser verstehen.
Das Problem bei vielen von Sega in jüngerer Zeit entwickelten und/oder vertrieben Titeln ist ja nicht, dass sie nix taugen. Es weiss einfach (zu) oft schlicht kaum jemand, dass es sie überhaupt gibt … Z.B. Valkyria Chronicles oder Yakuza oder Vanquish oder Resonance of Fate oder … Das sind alles tolle Spiele, die aber alle besch*** vermarktet wurden und die deshalb nie die Beachtung oder den Hype bekamen, den sie eigentlich verdient hätten. (Und die deshalb auch keine anständigen Gewinne einfahren konnten.)
Insofern fände ich es gar nicht mal schlecht, wenn Sega sich in Zukunft auf die Entwicklung von Spielen konzentrieren und den Vertrieb und die Vermarktung Leuten überlassen würde, die das besser können …
Interessante Betrachtungsweise. Evtl. würde anderes Marketing tatsächlich positiv wirken, aber ich würde mich nicht drauf verlassen.