In dieser Ausgabe besuchen wir einen Elefanten, der in einer bunten Welt aus Stoff lebt und erklimmen anschließend mit geballter Faust einen endlosen Turm aus Pixeln.
Woven
Wenn euch bei der Optik von Spielen wie Kirby und das magische Garn oder Little Big Planet das Herz aufgeht, dann könnte Woven vielleicht eure nächste große Liebe werden. Die niederländische Koproduktion der Indie-Entwickler Digital Forest und Alterego Games entführt euch in eine bunte Welt aus Stoff, wo ihr ein ungewöhnliches Duo begleitet.
Stuffy ist ein neugieriger Plüschelefant, der davon träumt, die Welt zu bereisen und als er eines Tages auf Shiny trifft, fasst er endlich den Mut, diesen Traum zu verwirklichen. Die kleine mechanische Libelle leidet nämlich an Gedächtnisverlust und versucht nun, mit der Hilfe des Elefanten herauszufinden, was ein Wesen aus Metall in diese Welt aus Stoff geführt hat.
In Manier eines Point & Click führt ihr die beiden also durch die Stofflandschaft. Dabei bereist ihr nicht nur viele farbenfrohe Gegenden, sondern trefft auch auf andere Stofftiere und so manches Hindernis. Um diese Hürden zu überwinden, müsst ihr kreativ werden und Stuffy neue Fähigkeiten verleihen. Zum Glück kann Shiny einfach die anderen Bewohner der Welt scannen und diese Blaupausen anschließend nutzen, um Stuffy an einer Art magischen Nähmaschine kurzerhand andere Körperteile zu verpassen. Mit brandneuen Hasenbeinen springt ihr dann beispielsweise über Felsen, die den Weg blockieren oder ihr verpasst euch ein neues Muster, um einer modebewussten Schlange zu imponieren.
Das Design und die Spielmechanik zielt hier und dort vielleicht ein wenig zu sehr auf Kinder ab, aber das Erkunden der Welt und die Suche nach neuen Mustern, die überall in der Welt versteckt sind, erinnert mich gleichzeitig an die unbeschwerten 3D-Plattformer aus den späten Neunzigern. Mit den eingangs erwähnten Hits wird Woven also wohl eher nicht konkurrieren können, aber wenn euch das Prädikat „familienfreundlich“ nicht abschreckt, dann solltet ihr euch auf jeden Fall mal die Demo laden und einen Blick auf die Kickstarter-Kampagne werfen. Dort können sich Unterstützer schon ab 9 € das fertige Spiel sichern.
Ruin of the Reckless
Ruin of the Reckless ist mir schon bei meinen Recherchen für die Screenshot-Parade regelmäßig ins Auge gefallen und jetzt ist das Projekt auch auf Kickstarter dabei. Das Action-Rogue-Like erinnert so manchen Spieler an Hyper Light Drifter, das ziemlich genau vor drei Jahren ebenfalls auf Kickstarter seinen Siegeszug antrat. Doch obwohl beide Spiele auf Pixelart setzen und stark von 16-Bit Klassikern wie Zelda: A Link to the Past inspiriert sind, kann man sie nur bedingt vergleichen.
Im Gegensatz zum Hit von Heart Machine liegt der Fokus hier vornehmlich auf schneller Action und einem ausgefeilten Kampfsystem. Der Held kämpft sich an die Spitze eines kolossalen Turmes und bekommt es auf den zufällig generierten Etagen mit ganzen Horden von Monstern zu tun. Um die zu besiegen, muss er pfeilschnell sein, denn sonst ist der Nahkämpfer schnell umzingelt. Neben fulminanten Hieben, Tritten und Dashes kommen aber auch noch Zaubersprüche zum Einsatz, mit denen ihr Feuerbälle oder Blitze auf die Monster regnen lasst. Für genug Abwechslung sollen dabei nicht nur eine große Palette an Gegnern und Verhaltensmustern sorgen, sondern auch diverse Ausrüstung und Karten, die eure Fähigkeiten zum Teil auch über den Tod hinaus verbessern. Und all das können gesellige Spieler auch im lokalen Koop-Modus genießen.
Seit gut einem Jahr arbeitet das kalifornische Indie-Duo Faux-Operative Games bereits an dem Projekt und weil die beiden eben „nur“ Programmierer und keine Artists oder Musiker sind, brauchen sie jetzt ein wenig finanzielle Unterstützung, um die Freelancer zu bezahlen. Die Kampagne hat ihr relativ geringes Ziel bereits erreicht, aber mit zusätzlichem Budget könnten u.a. noch mehr Monster, spielbare Charaktere und Musikstücke hinzugefügt werden. Ab 15 $ kann man sich das Spiel sichern.