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Indie Review / Test

Indie-Review: Monstrum (Early Access)

Ein Horror-Spiel mit zufallsgenerierten Umgebungen, in dem ihr das Böse nicht besiegen, sondern nur flüchten könnt? Das hat letztes Jahr auch schon Daylight versucht und ist damit kläglich gescheitert. Mit Monstrum verfolgt das schottische Indie-Studio Team Junkfish aktuell ganz ähnliche Ziele, kommt diesen aber wesentlich näher als die gerade geschlossenen Zombie Studios.

screenshot monstrum indie team junkfish horror monitors

Statt in einer verfallenen Nervenheilanstalt, spielt Monstrum auf einem alten Containerschiff irgendwo auf hoher See. Wer ihr seid und was ihr auf dem Schiff zu suchen habt, bleibt jedoch ein Geheimnis, aber daran werdet ihr sowieso kaum einen Gedanken verschwenden. Euch wird nämlich ziemlich schnell klar, dass ihr auf diesem rostigen Ungetüm nicht allein seid und den Geräuschen nach zu urteilen, solltet ihr den anderen Passagier lieber nicht kennenlernen.
Euer einziges Ziel ist es, irgendwie vom Schiff zu kommen und dazu habt ihr insgesamt drei Möglichkeiten. Die erste Option ist ein kleines U-Boot, das ganz tief im Bauch des Schiffes darauf wartet, zu Wasser gelassen zu werden. Dann gibt es noch einen Hubschrauber, der in der Mitte des Schiffes festgezurrt ist und wenn das nicht klappt, wäre da noch eine Rettungsinsel neben der Brücke.

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Für welchen Fluchtweg ihr euch entscheidet, liegt theoretisch allein an euch, aber es gibt natürlich einige Faktoren, die eure Wahl beeinflussen. Einfach nur hingehen und einsteigen funktioniert nämlich nicht, da alle drei Vehikel erst startbereit gemacht werden müssen. Für das U-Boot sind zum Beispiel noch einige Ersatzteile sowie eine kleine Reparatur nötig und die Rettungsinsel muss erst noch geflickt und aufgepumpt werden. Damit aber noch nicht genug, denn wenn alles vorbereitet ist, wartet noch eine finale Startsequenz auf euch, in der euer Fluchtmittel vor dem aufgebrachten Monster geschützt werden muss.

Die dafür nötigen Gegenstände sind überall auf dem Boot verteilt und ihre genaue Position wechselt in jeder Partie. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Aufbau des Schiffes, denn während Anzahl und Optik der Decks stets identisch sind, ist die Anordnung der einzelnen Räume immer wieder etwas anders. Lediglich Kernbereiche des Schiffes wie etwa die Brücke oder das Oberdeck sind immer gleich. Das hat zur Folge, dass ihr auf der Suche nach Gegenständen immer auch ein wenig Glück braucht und vorher nie wisst, wo ihr suchen müsst.

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Und dann ist da ja auch noch das Monstrum, das unermüdlich die Gänge unsicher macht. Eigentlich sind es sogar zwei Monster (später soll es noch ein drittes geben), von denen beim Spielstart immer eines für euch ausgelost wird. Welche Kreatur euch im Weg steht könnt ihr aber oft schon erkennen, bevor ihr sie tatsächlich zu Gesicht bekommt, denn sie sehen nicht nur völlig unterschiedlich aus, sondern verhalten sich auch so. Der erste Kandidat ist ein Koloss, der ein wenig an Bioshocks Big Daddies erinnert und oft mit großem Lärm und orange strahlenden Augen durch die Decks patrouilliert. Ihn bemerkt ihr zumeist schon nach wenigen Spielminuten und durch seine laute und aggressive Natur wird schnell klar, dass ihr in Gefahr seid und mit Vorsicht vorgehen müsst. Das zweite Monster wirkt da zwar zunächst wesentlich harmloser, ist für mich aber genau das Gegenteil.

screenshot monstrum indie team junkfish horror container

Dieses glibbrige kleine Wesen lässt euch zu Beginn eine ganze Weile in Ruhe und gibt auch kaum irgendwelche Geräusche von sich, bis es sich dann in einem unachtsamen Moment auf euch stürzen kann. Statt dem allgegenwärtigen Trampeln, das euch in eine ständige Alarmbereitschaft versetzt, kündigt es sich nämlich nur mit leisen Geräuschen und gräuliche Blasen an, die über Wände und Boden verteilt sind. Wenn ihr denen zu nahe kommt oder Lärm macht, indem ihr zum Beispiel den Alarm auslöst, dann verwandeln sie sich in das Monster und euch bleibt nur noch die Flucht.

screenshot monstrum indie team junkfish horror hide

Eure beste Option ist dann meist ein Sprint zu den Treppen und ins nächste Deck, wo ihr euch im nächstbesten Raum in einen Spind hockt oder unter einem Bett versteckt und hofft, dass es euch nicht findet. Das klingt nicht nur nach Alien: Isolation, sondern spielt sich zum Teil auch so. Ganz so ausgefeilt wie in Creative Assemblys Blockbuster ist es dann aber doch nicht, was vor allem daran liegt, dass sowohl ihr als auch die Monster etwas weniger Freiraum genießen. Ihr könnt euch zwar mit einem Feuerlöscher kurz retten oder für eine Ablenkung sorgen, indem ihr Funkgeräte oder ein Radio geschickt platziert, aber Ripleys Versteckspiel mit dem Alien wirkt da doch deutlich ausgefeilter und abwechslungsreicher.

screenshot monstrum indie team junkfish horror camera

So ein altes Containerschiff ist halt keine Raumstation, aber dem Kern des Spiels schadet das trotzdem nicht. Obwohl man im Grunde schon nach wenigen Versuchen alles gesehen hat, was das Spiel zu bieten hat, vergehen einige ausgesprochen spannende Stunden, ehe euch endlich mal eine Flucht gelingt. Genau wie bei Slenderman und Co. setzt Monstrum nämlich auf Permadeath und lässt euch somit nicht speichern, sondern immer wieder von vorne beginnen. Bei mir hat es gut sieben Stunden gedauert, bis ich endlich mal heil von Bord gehen konnte und zwischen meinem ersten Spielstart und diesem Triumph lagen einige Versuche, wo mir die Monster in letzter Sekunde doch noch einen Strich durch die Rechnung machten.

screenshot monstrum indie team junkfish horror coffee cup

Für einen Early Access-Titel macht Monstrum bereits einen überraschend fertigen Eindruck und abgesehen von einigen Bugs und zusätzlichem Content gibt es für das Team Junkfish kaum noch etwas zu tun. Wer also an einer nervenaufreibenden Kreuzfahrt mit Monstrum-Tours interessiert ist, der kann ruhigen Gewissens schon jetzt zuschlagen und gleich noch den obligatorischen Early Access-Rabatt mitnehmen.

Publisher/Entwickler: Team Junkfish
Genre: Horror / Stealth / Rogue-like / 1st-Person | Plattform: Windows
Release: Januar 2015 | Pad Support: ja | Offizielle Website | Trailer
Preis: 12,50 € via Humble oder Steam

*Vielen Dank an Team Junkfish für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

4 Antworten auf „Indie-Review: Monstrum (Early Access)“

Die Ähnlichkeiten mit Aliens: Isolation liegen ja ziemlich auf der Hand. Ist es denn, wenn schon nicht so ausgefeilt, denn abwechslungsreicher mit den zwei Monstern anstatt dem einen wie in Aliens?

Also in Alien: Isolation hat man ja auch nicht nur das Alien, sondern noch ein paar andere Elemente, von daher würde ich schon sagen, dass Isolation abwechslungsreicher war. Ich mag beide Spiele, aber da du ja schon mit Alien (zumindest im späteren Spielverlauf) nicht so glücklich warst, kann man es dir wohl nicht direkt empfehlen.

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