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Indie Review / Test

Indie-Review: The Fall (Episode 1)

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Seit mehr als zwei Jahren bin ich jetzt schon bei Kickstarter dabei und inzwischen habe ich fast 50 Projekte unterstützt (davon waren 27 erfolgreich), aber ein Review zu solch einem Spiel gab es hier bislang noch nicht. Es wird also Zeit, dass sich das ändert und den Anfang macht The Fall, die erste Episode einer Sci-Fi-Trilogie von John Warner bzw. Over The Moon Games.

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Alles beginnt mit dem Absturz eines sogenannten Armoured Robotics Interface Device auf unbekanntem Terrain. Nach einer unsanften Landung befindet sich der Pilot im Inneren des futuristischen Kampfanzugs im kritischen Zustand und benötigt dringend medizinische Hilfe. Allein kann er es unmöglich schaffen, aber zum Glück steckt in dem Anzug nicht nur allerlei ausgefeilte Militärtechnik, sondern auch eine hoch entwickelte KI namens ARID. Ihr oberstes Ziel ist es, ihren bewusstlosen Piloten am Leben zu halten und somit übernimmt sie schließlich die Kontrolle.

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Ihr überprüft also eure Systeme und beginnt damit, die Umgebung der Absturzstelle zu erkunden. Zunächst scheint es so, als wärt ihr auf einem harmlosen Schrottplatz gelandet, doch dann entdeckt ihr zwischen all den aufgetürmten Überresten von Maschinen und Robotern plötzlich einen mechanischen Kollegen des gleichen Modells. Der fremde Pilot darin ist bereits tot und auch seine KI ist stark beschädigt. Vor ihrem endgültigen Shutdown berichtet sie euch aber noch von einer alten Industrieanlage, die vielleicht euren Piloten retten könnte. Doch je tiefer sich ARID in die verfallene Anlage wagt, desto mehr verwandelt sich die Rettungsmission in einen Selbstfindungstrip, bei dem Science-Fiction-Fans unweigerlich an Asimovs Robotergesetze und Genre-Klassiker wie Blade Runner erinnert werden.

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Spielerisch erinnert The Fall auf den ersten Blick an moderne Sidescroller wie den Xbox Live Arcade-Hit Shadow Complex, aber schon nach kurzer Zeit stellt man fest, dass es vor allem ein Adventure ist. Mit der Taschenlampe könnt ihr interessante Stellen in der Umgebung anvisieren und bekommt dann von ARID einen Kommentar dazu. Einige davon dienen nur dazu, euch tiefer ins Spiel zu ziehen und mit anderen könnt ihr auf verschiedene Weise interagieren. Schalter lassen sich betätigen, Werkzeuge lassen sich einsammeln und manchmal müsst ihr das richtige Objekt am richtigen Platz benutzen.

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Klassisches Adventure also und somit dürfen Rätsel natürlich auch nicht fehlen. Die sind auch allesamt gut in die Spielwelt eingebettet und bis auf wenige Ausnahmen mit Logik und etwas Fantasie gut zu lösen. Ein Großteil der Denkaufgaben dreht sich beispielsweise um einen Testparcours für Haushaltsroboter, der euch vor alltägliche Aufgaben stellt, die ihr mit nicht immer ganz konventionellen Mitteln bewältigen müsst. Da landen dann auch schon mal Körperteile auf dem Esstisch oder das Testprogramm wird kurzerhand umprogrammiert. Zwischen den Rätseln bekommt ihr es zudem immer wieder mit Feinden zu tun, die ihr dann mit gezielten Schüssen aus der Deckung erledigen müsst. Allzu komplex ist das Kampfsystem zwar nicht, aber es ist eine nette Auflockerung zwischen all dem Rätseln und Erforschen.

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The Fall ist genau so geworden, wie ich es mir erhofft hatte. Ein düsteres und sehr atmosphärisches Adventure mit einer spannenden Sci-Fi-Geschichte. Natürlich hat die erste Episode auch ein paar Makel, so ist z.B. bei den Rätseln noch etwas Luft nach oben und auch etwas mehr Raum zum Erkunden wäre schön, aber sie ist ein äußerst solides Fundament und darum freue ich mich auch schon auf die Fortsetzung.

Publisher/Entwickler: John Warner / Over The Moon Games
Genre: Adventure / Sidescroller / 2.5D | Release: Juni 2014 | Website | Twitter
Plattform: PC / Mac / Linux / Wii U (später)
Preis: ca. 7,50 € via Humble (DRM free + Steam) oder ca. 10 € auf Steam

*Während des Summer Sales (bis 30.6.) ist The Fall (Ep.1) bei Steam auf 5 € reduziert.

5 Antworten auf „Indie-Review: The Fall (Episode 1)“

Spielzeit ist zwar wieder mal recht kurz ausgefallen, aber bei den 5 € im Summer Sale kann man nichts falsch machen. Man könnte jetzt natürlich auch wieder warten, bis die Trilogie komplett ist, aber ich glaube, das wäre kontraproduktiv, da die nächsten Episoden u.a. durch die Verkäufe des ersten Teils finanziert werden sollen.

Wie bei fast allen Spielen, die ich hier so vorstelle: kurz! Nach ca. 3-4h siehst du die Credits. Danach könnte man noch versuchen, die Achievements (die sind deutlich ausgefeilter als nur „XX Abschüsse“) zu holen und damit die Spielzeit etwas strecken. Für so manchen wird das sicher zu kurz sein, aber zumindest für den Sale-Preis von 5 € ist es ausreichend.

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