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Indie Review / Test

Indie-Review: QBEH-1: The Atlas Cube

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Kaum hat sich mein Hirn von den kniffligen Zeitmanipulationen in Project Temporality erholt, da kommt schon der nächste 3D-Puzzler um die Ecke. In Liquid Flowers QBEH-1: The Atlas Cube stehen aber neben den Puzzles auch noch waghalsige Kletterpartien auf dem Programm, denn mit magischen Würfeln geht es hoch hinaus.

QBEH begann 2012 als kleines Projekt finnischer Studenten und ist bis heute kostenlos auf Desura verfügbar. Der ungewöhnliche Puzzler, für den man sich von Minecraft und Portal hatte inspirieren lassen, bot zwar nur fünf kurze Level, aber die reichten schon aus, um das ungeheure Potential der Spielmechanik und der abstrakten Ästhetik des Spiels zu aufzuzeigen. Trotz des durchweg positiven Feedbacks war aber lange unklar, ob das Team die Idee je erneut aufgreifen und zu einem kommerziellen Projekt machen würde. Doch dann trat das Indie-Label Digital Tribe Games an das junge Studio heran und überzeugte sie davon, aus der Tech-Demo ein vollwertiges Spiel zu machen. Mit dem gerade veröffentlichten Prequel QBEH-1: The Atlas Cube führen sie nun also weiter, was sie vor knapp zwei Jahren begonnen haben.

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Wie schon im Original dreht sich alles um magische Würfel, mit deren Hilfe ihr euch euren Weg durch abstrakte Ruinen bahnt, die wie majestätische Himmelsschlösser zwischen den Wolken schweben. Aus der Ego-Perspektive erkundet ihr die seltsamen Ruinen, die komplett aus steinernen Würfeln geschaffen wurden, und versucht, irgendwie zum Ausgang zu gelangen. Der Weg dorthin ist natürlich mit allerlei Hindernissen und Abgründen gespickt, die ihr mit Köpfchen und Geschick überwinden müsst.

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Des Rätsels Lösung sind die besagten Zauberwürfel, von denen es insgesamt fünf verschiedene gibt, wobei der fünfte Typ lediglich zur Aktivierung des Ausgangs dient. Zu Beginn findet ihr lediglich die einfachen roten Würfel, die ihr, wie auch alle anderen Würfel, nur an vorgegebenen Punkten und aneinander anbringen könnt. Damit baut ihr euch dann kleine Brücken und Treppen oder klettert Stück für Stück an Wänden hoch. In diesen Momenten sind die Einflüsse von Minecraft am deutlichsten zu spüren. Im Gegensatz zu Mojangs Sandbox könnt ihr jedoch nicht einfach neues Baumaterial aus dem Felsen schlagen, sondern müsst mit euren Würfeln haushalten und sie immer wieder einsammeln, wenn ihr das Ende des Levels erreichen wollt.

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In der nächsten Welt findet ihr dann die blauen Schlüsselsteine, die für euch Türen öffnen und Plattformen in Bewegung setzen, wenn ihr sie an den entsprechenden Punkten platziert. Etwas komplizierter sind hingegen die Schwerkraft-Würfel, welche um sich herum einen Bereich mit verminderter Schwerkraft erschaffen. Mit ihrer Hilfe könnt ihr also höher und weiter springen, solange ihr euch innerhalb ihrer Reichweite befindet. Zuletzt kommen dann auch noch die grünen Würfel dazu, die wiederum als Plattformen und Fahrstühle benutzt werden können. Sekunden nachdem ihr sie irgendwo platziert habt, setzen sie sich in entgegengesetzter Richtung in Bewegung und lösen sich kurze Zeit später in Luft auf.

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Mit jeder der fünf Welten lernt ihr neue Facetten der Spielmechanik kennen und dementsprechend werden auch die Levels immer anspruchsvoller. Doch nicht nur die Anzahl und die Typen der Würfel verändert sich, auch die Architektur wird komplexer und vor allem gefährlicher. In späteren Levels trefft ihr daher auch auf tödliche Oberflächen und Ventilatoren, deren Luftstrom euch leicht in den Abgrund schubsen kann. Dank der fair verteilten Checkpoints verliert ihr aber auch bei schwierigen Passagen nie die Motivation.

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Die Aufgaben fordern sowohl euren Verstand als auch euer Geschick und wenn ihr den beschwerlichen Weg an die Spitze eines dieser rätselhaften Gebilde gemeistert habt und den Ausblick genießt, dann macht sich ein wohliges Gefühl der Genugtuung breit. Auf eine Geschichte hat man zwar erneut verzichtet, aber das tut der Magie dieser herrlichen Reise keinen Abbruch, denn das Zusammenspiel der minimalistischen Ästhetik der Welten und die bezaubernde Musik von Launchable Socks erzeugen auch so eine geradezu mystische Atmosphäre.

Publisher Digital Tribe Games | Entwickler Liquid Flower
Genre: 3D-Puzzler / Platformer / First-Person | Plattform: PC (Mac & Linux sollen folgen)
Release: Mai 2014 | Preis: ca. 9 € via Steam | Website

QBEH-1 ist noch bis 29. Mai auf 6,74 € reduziert und während dieses Sales gibt es den OST gratis dazu

*Vielen Dank an Digital Tribe Games für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

4 Antworten auf „Indie-Review: QBEH-1: The Atlas Cube“

Erinnert stark an Puzzlegames à la Portal. Schade, dass es keine Story mit sich bringt. Würde gerne mal wieder sowas wie Portal spielen (mit Sotry). So leider uninteressant für mich. Da muss ich ja einfach nur nachdenken 😉

Optisch erinnern mich einige der Bilder an NaissanceE.

Fehlende Story finde ich nicht zwingend schlimm, kommt auf das Spiel drauf an. Bei NaissanceE fand ich das zum Beispiel gelungen, weil man sich selbst ausmalen konnte was es mit dem was man sieht auf sich hat.

Wenn ein Setting optisch aufregend genug ist, finde ich sowas ziemlich cool.

Kann aber auch verstehen, wenn jemand so überhaupt nicht auf so etwas steht. Da braucht es schon einiges an Fantasie, um da einen Sinn bei zu sehen.

Im Moment hab ich zu viele Spiele, aber dieses hier landet definitiv auf meiner Wunschliste. Vielleicht dann im Summer Sale oder so. 🙂

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