Werft eure Drogen weg und sagt den kommenden Rave ab, der nächste Trip mit wummernden Beats findet vor dem heimischen Rechner statt.
Das New Yorker Electro-Duo Gatekeeper hat sich für den Release der Debut-LP Exo etwas ganz besonderes einfallen lassen. Schon bei früheren Releases gingen sie ausgesprochen ungewöhnliche Wege und veröffentlichten zum Beispiel die Giza EP als VHS-Musikvideos. Für Exo kooperierten sie nun mit dem Digital-Artist Tabor Robak und das Ergebnis ist ein audio-visueller First-Person-Trip, der zwar wenig Spiel beinhaltet, dafür aber die Musik mit fulminanten Grafiken hervorragend in Szene setzt.
Inspiriert von den 12 Tracks der LP durchstreift ihr unzählige Szenarien vom All über bunte Dschungelpfade bis hin zu endlosen Wüstenlandschaften. Allzu viel Zeit zum entdecken bleibt jedoch nicht, denn man lässt euch kaum eine Minute verweilen, bevor ein grelles Licht den Bildschirm weiß einfärbt und euch in die nächste Welt geleitet. Angesichts der eigentlich nicht vorhandenen Interaktionsmöglichkeiten – ihr könnt lediglich ein Stück umherwandern und euch umsehen – stört das aber kaum.
Wirklich ärgerlich ist eigentlich nur die fehlende Verbindung der virtuellen Umgebungen mit dem eigentlichen Zentrum des Spiels: der Musik. Immerhin soll das hier ein interaktives Musikvideo für ein Musikalbum sein und dementsprechend sollte sich auch an allen Ecken irgendwas im Rhythmus der Musik bewegen und die Musik auch visuell aktiv werden lassen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist davon aber leider nichts zu sehen, so dass sich die Verbindung von Musik und Optik in erster Linie auf das Setting der einzelnen Areale und die Wechsel zwischen diesen Welten beschränkt.
Trotz dieses kleinen Makels ist Exo aber ein außergewöhnlicher und empfehlenswerter Trip durch wundervoll anzuschauende Welten untermalt von atmosphärischen Elektro-Klängen, der hoffentlich noch mehr Künstler zu ähnlichen PR-Aktionen inspirieren wird.
Gatekeepers Debut-LP Exo gibt es für knapp 10 € bei Amazon und iTunes als MP3 zu kaufen. Das dazugehörige Musikvideo-Spiel könnt ihr entweder auf der offiziellen Seite herunterladen (ca. 1 GB) und selbst erleben oder im nachfolgenden Video begutachten.
4 Antworten auf „Experimentell: E X O“
Also das liest sich ja schon mal verdammt interessant! Der Download läuft bereits, allerdings nicht im Beat wummernder Bässe, sondern mit dem Tempo melancholischer und mit Valium vollgepumpter Schnecken. Bin sehr gespannt!
Habe es „angespielt“…sehr spacig, wenig Spiel, aber dafür extrem abgefahren. Ist nicht so meine Musik, stört hier aber auch nicht, passt ja gut. Mal wieder ein super Tipp!
Ich hab sowieso ne kleine Schwäche für elektronische Musik, aber schön, dass du Exo trotzdem was abgewinnen konntest 🙂
Habe es gestern Nacht „durchgespielt“ und es ist schon was Besonderes! It blows my mind! 😉 Die Musik…na ja…gegen Elektro habe ich eigentlich gar nichts, aber nur wenn es völlig untanzbar ist. 🙂