Die Ereignisse im letzten Kapitel waren zwar durchaus interessant und DayZero hat es geschafft, mich wieder etwas in die Welt von Zombies und Banditen zu ziehen, doch ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass dies nicht von Dauer sein wird. Dementsprechend dauerte es auch einige Tage, bis ich mich wieder per DayZero Launcher nach Chernarus teleportierte. Was jedoch in den ca. 10 Stunden (verteilt auf drei Nächte) danach auf mich wartete, das werde ich so schnell nicht wieder vergessen und hat mir erneut vor Augen geführt, wie schnell sich in diesem Spiel Gefühle wie Spannung und Freude in Wut und Trauer verwandeln können.
Nachdem ich Matthias mit dem Quad abgeholt hatte, versteckten wir es einige Kilometer weiter in einem Wäldchen. Zu meinem großen Erstaunen blieb es dort über mehrere Tage hinweg unentdeckt und so konnte ich direkt bei meinem Wiedereinstieg im angrenzenden Dorf einen Ersatzreifen holen und anschließend nach Nordosten losfahren. Diesmal war auch wieder Stefan dabei, mit dem ich wohl den Großteil meiner DayZ Zeit unterwegs war. Er war in Solnichniy gespawnt und ich holte ihn nach einer kurzen Fahrt in der Nähe von Dolina ab. Nun mussten wir nur noch das kurze Stück bis nach Nizhnoye fahren, wo wir uns dann mit Matthias treffen wollten. Der war gerade noch mit einem weiteren Kollegen in Berezino unterwegs, wo die beiden wieder schmerzlich feststellen mussten, dass es dort auch nicht sicherer ist als in den anderen Großstädten.
Seinen Mitspieler hatte er zwar verloren, aber er selbst konnte sich dann doch noch lebendig bis zu uns durchschlagen, wo wir dann auch erst überlegten, ob wir nun zu dritt nach Berezino gehen sollten, aber Stefan und ich entschieden uns dagegen. Zum einen wussten wir, dass es gerade ein heißes Pflaster war und zum anderen war das mögliche Loot einfach nicht interessant genug, um dieses Risiko mit unserer Ausrüstung einzugehen.
Wir hüpften also stattdessen wieder aufs Quad und fuhren damit nach Stary Sobor. Als wir gerade Gorka passierten, sahen wir in der ferne Rauch aufsteigen und ein kleines Feuer leuchten, was im Idealfall bedeutet, dass dort eine gescriptete Absturzstelle eines Helis ist. So war es dann auch und nachdem wir kurz die Umgebung überprüft hatten, machte sich Stefan auf die Suche nach Beute, während ich von der Seite das Umfeld im Auge behielt. Leider wurde der Heli vermutlich schon vor uns von anderen Spielern entdeckt, weswegen wir kaum nützliche Ausrüstung fanden und unsere Fahrt recht schnell wieder fortsetzen konnten.
Als wir den Wald im Norden von Stary erreichten wurde es auch schon ziemlich dunkel und somit stand einem Streifzug durch das überarbeitete Militärlager nichts mehr im Wege. Das Quad hatten wir schnell versteckt und dann näherten wir uns langsam von Norden. Die Sicht wurde zunehmend schlechter und die Atmosphäre dafür immer besser, denn in DayZero ist die Beleuchtung und somit auch die Dämmerung noch etwas besser geworden als im Original.
Vorsichtig tasteten wir uns von der Anhöhe an das Militärlager heran und suchten nach möglichen Gefahren in und um Stary. Doch es schien alles ruhig zu sein und so erreichten wir schon kurze Zeit später die Zelte. Die Ausbeute war auch ganz in Ordnung, denn neben ein paar Blood Bags und Tarnkleidung fanden wir für Stefan auch noch eine RPK, die zu den neuen Waffen von DayZero gehört und mit großen 75 Schuss Magazinen arbeitet. Anschließend schlichen wir uns an den Zombies vorbei und zwischen den Häusern hindurch, bis wir den örtlichen Supermarkt erreichten, wo wir schnell unseren Proviant aufstockten.
Da die übrigen Gebäude in Stary in der Regel sowieso nur Low-Level-Loot enthalten, suchten wir uns danach den kürzesten Weg aus der Stadt und eilten im Regen zurück zum Quad. Dort verstauten wir noch schnell alles unnötige Equipment im Fahrzeug, das wir in ein paar Büschen versteckt hatten und brachen schließlich im Mondlicht zum großen Airfield auf. Leider machte uns dann Stefans Internet-Verbindung einen Strich durch die Rechnung, so dass wir auf halbem Weg den Plan ändern und uns für diese Nacht ausloggen mussten.
Insgesamt also ein ganz angenehmer und ruhiger Abend im Zombieland, doch das war nur der Einstieg in eine emotionale Achterbahn, die in den folgenden Nächten gnadenlos Fahrt aufnehmen sollte.
Mein DayZ Logbuch – Geschichten eines Überlebenden:
Einleitung:
Kapitel 1 | Kapitel 2 | Kapitel 3 | Kapitel 4 | Kapitel 5 | Kapitel 6 | Kapitel 7
2 Antworten auf „Logbuch: DayZ (ero) – Kapitel 8“
Und in Teil 8 erfahren wir dann, warum du mit Dayz(ero) durch bist?
Ja, am Ende des nächsten Kapitels (#9) wird man gut verstehen können, warum ich vorerst keine Lust mehr habe.