Schon wieder bereitet mir das aktuelle 52 Games Thema ein wenig Kopfzerbrechen und entsprechend spät bin ich diesmal mit meinem Beitrag dran. Ich hatte zwar schon relativ früh eine erste Idee, aber ich vermutete, dass der Titel auch auf vielen anderen Blogs thematisiert werden würde, weil man virtuelle Einsamkeit kaum perfekter umsetzen kann als in Playdeads Meisterwerk: LIMBO
Zu meinem Glück hat jedoch scheinbar kein anderer Blogger diese offensichtliche Themenwahl getroffen und somit kann ich nun guten Gewissens wieder mal von einem der großartigsten Titel aller Zeiten schwärmen. Von der ersten Spielminute an, wenn der kleine Junge inmitten eines bedrohlich düsteren Waldes erwacht, beginnt die Atmosphäre langsam in jeden Winkel eurer Seele zu kriechen und euch immer tiefer in diese kalte und scheinbar leblose Welt zu ziehen. Stille begleitet eure Reise und außer euch selbst scheint nichts selbige durchbrechen zu können. Schon bald geht euch eine Frage einfach nicht mehr aus dem Kopf: Was führt den kleinen Jungen in diese trostlose Landschaft?
Doch obwohl scheinbar weder der Junge noch diese Welt euch die ersehnte Antwort auf die quälende Frage geben wollen, habt ihr augenblicklich ein Gefühl der Verantwortung, eine tiefe Bindung zu dem Jungen, der nicht mehr als eine Silhouette und das Leuchten seiner Augen von sich preis gibt. Immer tiefer dringt ihr in das unheimliche Dickicht aus spärlichem Licht und unzählbaren Schatten, während die Frage nach dem Warum einem ganz anderen Gedanken weichen muss: Wie mag sich der Junge wohl gerade fühlen? Und nur wenige Augenblicke später beginnen die Einsamkeit, die Furcht und die Trostlosigkeit auch von euch Besitz zu ergreifen. Schlußendlich, wenn der vermeintlich ausgestorbene Ort das erste Mal sein wahres Wesen offenbart und euren Schützling in ein grausiges Verderben stürtzt, dann seid ihr gemeinsam einsam.
Schon in meiner Kolumne auf Xbox Live war ich damals hin und weg von LIMBO und allmählich wird es wohl mal Zeit, dass ich endlich einen ausführlichen Spielbericht dazu schreibe.
*52 Games ist ein Blog-Projekt von ZockworkOrange bei dem jede Woche ein neues Thema ausgegeben wird.
11 Antworten auf „[52 Games] Thema 13: Einsamkeit“
Mir hat Limbo auch gefallen, aber nur bis zu Hälfe. Mir wurde es ab da einfach zu mechanisch. Das Ende hat mir aber wieder gefallen. Irgendwie fand ich das Spiel auch ziemlich eklig an manchen Stellen. Die Todesszenen waren teilweise ziemlich krass, obwohl der Style ja eher unrealistisch ist. Ich denke, es lag vielleicht daran, dass es sich vor allem um Kinder handelt. Auf jeden Fall besitzt Limbo eine gewisse Extravaganz, die man ihm nicht absprechen kann.
[…] Metroid Prime / NerdDerby: Lone Survivor / PBGames: Podcast / PeteBACK: Metroid Prima II: Echoes / Polygonien: Limbo / PwrUp: Dear Esther / Redmakers Place: Phantasy Star Offline / Spielequark: Brütal Legend / […]
Limbo hat schon eine recht einsame Atmosphäre, aber hat mich auch nur bis etwa zur Mitte gereizt… auf der anderen Seite fallen mir nur wenige Spiele ein, die den Spieler wirkliche Einsamkeit spüren lassen…
Hab mir Limbo immer noch nicht geholt, weil der Preis mir im PSN etwas zu teuer schien. Ich warte auf ein Angebot, interessant ist es noch 🙂
Also ich finde den Preis eigentlich angemessen. Ist wirklich ein Top-Game, welches man gern wieder spielt, so ging es jedenfalls mir. Die Atmosphäre ist wirklich was besonderes…
@Doreen & Christoph: was genau hat euch denn an der zweiten Spielhälfte so gestört? Ich persönlich fand es von vorne bis hinten toll und kann mich da weder an einen „Bruch“ oder wirklich Schwächen erinnern.
@Piet
also die 13 € ist es auf jeden Fall wert, aber auf Steam bekommst du es noch etwas günstiger
Mit „mechanisch“ meinte ich die Levelveränderung. Man wollte Abwechslung reinbringen dadurch denke ich, aber irgendwie hat das bei mir nicht genzündet. Plötzlich lief man auf dem Kopf, war in einer Fabrik oder sowas? Weiss grad nicht mehr genau, jedenfalls war das Bedrohliche irgendwie verschwunden. Ich glaube, das ist wirklich Geschmacks- oder Empfindungssache. Das Ende hat aber wieder alles entlohnt. Auch wieder ein Zeichen, dass man Spiele wirklich meist zu Ende spielen sollte, um dann wirklich ein echtes Fazit ziehen zu können.
Nein, es gab auch keinen wirklichen Bruch, aber irgendwann stellte sich in mir einfach das Gefühl ein, dass ich alles gesehen hätte. Ich war nicht mehr neugierig auf das Ende, meine Motivation ließ irgendwie nach.
sowas sollte natürlich nicht sein, aber ich kann es auch nicht ganz nachvollziehen, weil es ja ohnehin ziemlich kurz ist. Ich hätte es fast an einem Stück durchgespielt.
Limbo ist wirklich ein fantastisches Spiel und passt auch super zum Thema Einsamkeit! Ebenso wie bei Escape Plan gefällt mir das s/w-Stil sehr gut, das ist künstlerisch eindrucksvoll umgesetzt – und passt auch zur „einsamen“ Grundstimmung.
btw: Kurz vor Ende des Spiels hoffte ich noch, Limbo wäre in der ersten Hälfte – daher hätte ich mich über mehr Spielzeit eher gefreut als das ich einen Motivationsproblem hatte.
Jap, hätte es auch gern noch länger gespielt.