Publisher: noch unbekannt | Entwickler: Might & Delight
Genre: 2D / Platformer / Puzzle / Adventure
Plattform: u.a. PC / XBLA / PSN | Release: 2012 | Offizielle Website
Obwohl GRIN mit Bionic Commando: Rearmed – dem Remake eines 88er NES-Klassikers – sowohl bei der Presse als auch bei den Spielern nur Lob einheimste und auch das große Bionic Commando 2009 ganz gut ankam, musste man leider kurz darauf die Pforten schließen. Aus den Ruinen entstand später u.a. das kleine Studio Might & Delight.
Dem Erstlingswerk Pid sieht man sofort an, dass man trotz Studio-Wechsel nahtlos an die Qualitäten vorheriger Titel anknüpfen will. Waren die Projekte unter GRIN ab 2003 nur noch Auftragsarbeiten, – u.a. Versoftungen von Terminator und Wanted – so kann man sich in Might & Delights Debut endlich kreativ voll ausleben und die eigenen Visionen verwirklichen. Dabei muss sich in den Jahren zuvor so einiges angestaut haben, denn Pid sprüht geradezu vor Originalität und Charme.
Im Kern ist es ein bodenständiger Platformer mit Puzzle-Einlagen, doch insbesondere die eigenartige Welt, durch die man den Schuljungen laufen und springen lässt, macht es zu etwas ganz Besonderem. Optisch mit einer leichten Comic-Note versehen, wirken Schauplätze sowie Charaktere zugleich stillvoll und liebenswert. Im Interview mit Gamasutra sagte man aber dennoch, dass das Gameplay an erster Stelle steht und da orientiert man sich vor allem an den klassikern des Genres und deren Perfektion. Den Großteil der Entwicklungszeit hat man bisher in das Feintuning der Steuerung und der verschiedenen Gameplay-Elemente gesteckt. Egal ob Fallgeschwindigkeit oder der Gravity-Beam, jede Kleinigkeit war wichtig und wurde bis ins kleinste Detail justiert. Da wundert es nicht, dass man die Physik-Engine lediglich für die Kollisionsabfrage nutzt und sonst alles wie in alten Zeiten von Hand festlegt. Ebenfalls erwähnenswert ist die Möglichkeit, das ganze dann auch noch zu zweit im Koop zu spielen.
Der ungewöhnliche Look, die vielen kleinen Details, eine harmonische Musikuntermalung von TheRetroFamily und die Erfahrung des Teams machen in jedem Fall große Hoffnung, dass uns nach Braid und Limbo bald erneut ein kleines Meisterwerk in seine skurrile Welt entführt. Das kann jedoch leider noch etwas dauern, da Might & Delight bislang lediglich ein unbefriedigendes „Coming to digital platforms 2012“ verlauten lassen. Genaueres werden wir wohl erst erfahren, wenn man auch endlich mal einen Publisher hat, denn der wurde trotz intensiver Suche noch immer nicht gefunden.
Da fragt man sich schon manchmal, ob in den Chefetagen von EA, ActiBlizz und Konsorten eigentlich auch noch jemand sitzt, der ab und an selbst Spiele spielt.
3 Antworten auf „Indie-Tipp: Pid – und die sonderbare Reise eines Schuljungen“
Von wegen „nicht nur Indie-Games“ 😀
Sieht ebenfalls interessant aus, haut mich aber auch nicht vom Hocker.
Ich konnte ja nicht ahnen, dass das jemand liest xD aber mal Scherz beiseite, ich blogge natürlich in erster Linie, die Dinge, die mich gerade beschäftigen/interessieren und das waren in den letzten Tagen halt eher diese Indie-Titel. Reviews und „große“ Spiele kosten ja auch viel mehr Zeit, aber es soll nach wie vor kein reiner Indie-Game-Blog sein und es wird defnitiv auch noch andere Postings geben. Hab ja hier noch unzählige Stapel an ungespielten Spielen liegen.
[…] in einem meiner ersten Postings hatte ich euch Might & Delight’s charmanten Plattformer namens Pid vorgestellt. Damals […]