Entwickler: Nowhere Studios | Plattform: zunächst PC / Mac / Linux
Genre: Platformer | Puzzle | 2.5D
Kickstarter Kampagne | Website | Greenlight
Als ich damals die Demo von LIMBO ausprobierte, da war es schon nach wenigen Spielminuten um mich geschehen und ich kaufte direkt nach dem Ende der Demo die Vollversion. Playdead erschuf mit seiner ebenso simplen wie genialen schwarz-weiß Optik und der düsteren Atmosphäre einen Titel, der schnell zur Inspiration für viele andere Entwickler wurde. Dazu gehört zweifellos auch das Team der türkischen Nowhere Studios, die auf Kickstarter gerade Geld für ihren eigenen Puzzle-Plattformer sammeln. Der hört auf den klangvollen Namen Monochroma und ist weit mehr als ein LIMBO-Klon.
Optisch sind sich die Spiele zunächst sehr ähnlich, doch wer genauer hinsieht, der erkennt schnell, dass sich Monochroma trotz der offensichtlichen Inspiration seinen ganz eigenen Look bewahren konnte. Zwar spielt sich auch hier alles aus der klassischen, zweidimensionalen Sidescroller-Perspektive ab, doch während Playdeads Meisterwerk vollkommen auf Silhouetten, Unschärfe und das Spiel von Weiß und Schwarz setzt, erlaubt sich Monochroma den Einsatz einer breiteren Farbpalette und optischer Tiefe. Der Hintergrund ist hier nicht nur dezente Deko, sondern zieht immer wieder die Blicke auf sich und trägt so seinen erzählerischen Teil bei.
Womit wir bei der Geschichte wären. Die spielt in einer dystopischen Version der 50er Jahre und steckt euch in die einfachen Kleider eines Jungen, der mit seinem kleinen Bruder den Weg nach Hause sucht. Beim Spielen sind die beiden Brüder direkt durch das Dach einer verlassenen Fabrik gestürzt, wodurch sich der jüngere das Bein verletzt hat und für den Rest des Spiels von euch getragen werden muss.
Das wirkt sich natürlich auf eure Beweglichkeit aus und so müsst ihr ihn immer wieder absetzen, wenn ihr bestimmte Puzzles lösen müsst oder schwierige Kletterpassagen vor euch liegen. Dabei müsst ihr jedoch stets aufpassen, wo er auf euch warten soll, denn zum einen hat er Angst im Dunkeln und zum anderen sollte er natürlich nicht im Weg sitzen, wenn ihr mit Hilfe der Physik mal wieder Gegenstände durch die Gegend rollen oder fallen lasst.
Statt aus dem Spiel also eine quälend lange Escort-Mission zu machen, ist der kleine Bruder nicht selten ein Teil der Puzzles und sorgt obendrein noch für eine emotionale Komponente, wie sie viele Spiele so oft vermissen lassen. Obwohl die Entwickler komplett auf Dialoge und Zwischensequenzen verzichten, fühlt man schnell mit den Charakteren mit und sorgt sich um sie. Das gelungene Design und der hervorragende Soundtrack aus der Feder der Psychedelic-Folk Band Gevende verleihen dem Ganzen außerdem eine interessante Film Noir-Atmosphäre.
Die Nowhere Studios arbeiten seit rund 18 Monaten an Monochroma und haben bereits die größten Hürden in der Entwicklung hinter sich gelassen. Scripting, Steuerung und Physik sowie knapp die Hälfte der Spielinhalte sind bereits fertig. Das Spiel soll am Ende vier Kapitel und etwa 6 Stunden Spielzeit bieten.
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht man jedoch die Spieler, mit deren Hilfe man 80.000 $ zusammentragen möchte. Davon sind zwar immerhin schon mehr als die Hälfte geschafft, aber für den Rest bleiben auch nur noch 11 Tage. Das Projekt kann also jeden noch so kleinen Betrag, jeden Tweet und jeden Beitrag in Social Networks gebrauchen. Sollte die Kampagne erfolgreich sein, dann soll Monochroma schon im Dezember für PC, Mac und Linux erscheinen. Ports für PS4, Xbox One, Wii U und Ouya sollen später folgen.
Sollten euch der Text und der Trailer noch nicht überzeugt haben, dann spielt einfach die Demo, die ihr hier für alle drei Plattformen laden könnt. Wenn euch das Projekt dann immer noch nicht sympathisch ist, dann habt ihr ein Herz aus Stein und vermutlich CoD: Ghosts vorbestellt.
5 Antworten auf „Unterstützen: Monochroma“
Mit diesem zusätzlichen Farbklecks im sonstigen Schwarzweißbild erinnert mich das Spiel weniger an Limbo als vielmehr nach SinCity. Oder nicht?
Ja, schon, aber da hören die Gemeinsamkeiten dann auch schon wieder auf 😉
oh leck, ich steh total auf diese silhouetten puzzle platformer. ich mag einfach diesen charme, den sie ausstrahlen =)
Der Stil ist gut, wenn auch mittlerweile etwas häufiger zu sehen. Das Adventure Betrayer setzt ihn auch ein, derzeit via Steam Early Access zu erwerben
Den Look von Betrayer würde ich aber eher mit Madworld vergleichen und das schaut (für mich) schon ganz anders aus als Limbo oder Monochroma.