Entwickler: Ice-Pick Lodge | Plattform: PC | Website
Genre: Platformer / Grusel / Adventure / 2.5D
In den Moskauer Studios von Ice-Pick Lodge müssen merkwürdige Dinge vorgehen. Mit Titeln wie The Void oder Cargo: The Quest for Gravity haben sie zwar schon früher gezeigt, dass sie nicht normal sind, aber mit Knock-Knock begeben sie sich offenbar noch tiefer in die unbekannte Design-Finsternis. Zumindest ist die Geschichte, die sie rund um ihr neues Projekt und dessen Entstehung gewoben haben eine ebenso ungewöhnliche wie interessante Art die Spieler in die Entwicklung miteinzubeziehen und schon in dieser frühen Phase Spannung aufzubauen.
Im November letzten Jahres erreichte das Studio eine mysteriöse E-Mail von einem Unbekannten. Sie enthielt ein Archiv mit 19 Dateien – Textfetzen, Schnipsel von Audio-Aufnahmen und Video-Fragmente – und die bitte auf deren Basis ein ungewöhnliches Spiel zu entwickeln. Auf den ersten Blick war daran nichts furchterregendes zu finden, aber dennoch beschlich den Betrachter ein mulmiges Gefühl. Die Neugier war geweckt und die Entwickler gaben dem Flehen nach, nicht ahnend, auf was sie sich da eingelassen hatten.
Das Spiel dreht sich um ein Holzhaus, das mitten in einem Wald steht. Sein Bewohner lebte hier in Ruhe und Frieden doch in letzter Zeit geschehen seltsame Dinge. Merkwürdige Geräusche sind zu hören und schaurige Schatten wandern zwischen den Bäumen. Es wird immer schlimmer und irgendwann ist klar, jemand oder vielmehr etwas will in das Haus… oder ist womöglich schon längst drin. Das ist der Beginn eines gruseligen Versteckspiels, welches ihr nur gewinnen könnt, wenn ihr bei klarem Verstand bleibt und irgendwie diese Wesen am Eindringen hindert. Fortan durchstreift ihr Nacht für Nacht euer bescheidenes Anwesen, immer auf der Suche nach möglichen Lecks in den Wänden und auf der Flucht vor dem Grauen.
Jede Nacht stellt einen Level des Spiels dar und eröffnet neue Möglichkeiten. Auf eurem Weg durch das Haus – dessen Räumlichkeiten ihr sogar selbst bauen/erweitern dürft – findet ihr so manch hilfreiches Werkzeug, mit dem ihr Eingänge verschließen oder die schützenden Lichtquellen instand halten könnt. Ganz im Sinne des Versteckspiels habt ihr keine Möglichkeit euch den Eindringlingen zu stellen, aber geht ihr ihnen geschickt aus dem Weg und bleibt bis zum Morgengrauen bei Verstand, so ist der Level geschafft.
Inszeniert wird das kleine Horrorhaus mit einer liebenswürdigen Aufklappbuch-Optik, die dem Spiel zu einer interessanten Atmosphäre verhilft und an klassische Gruselgeschichten und düstere Märchen erinnert. Auch das Design des verängstigten Bewohners und seiner gespenstischen Besucher ist sehr eigenständig und besitzt viel Charme.
Im Vergleich zu vielen anderen Projekten bleibt Ice-Pick Lodge mit seinem Kickstarter für Knock-Knock bescheiden und hofft auf gerade mal 30.000 $. Es läuft noch bis zum 11. September und es fehlen nur noch rund 2000 $. Schon ab 5 $ könnt ihr euch ein digitales Exemplar des Spiels sichern und sollte noch deutlich mehr gesammelt werden, dann könnten auch iOS/Android Versionen sowie weiterer Content – z.B. eine Katze als hilfreicher Begleiter oder der Wald als neues Spielareal – entwickelt werden.
5 Antworten auf „Unterstützen: Knock-Knock“
Das klingt aber echt interessant und nach einem kreativen Spielkonzept. So etwa in Richtung Tower Defense ohne Schießen aber dafür mit Logikrätseln? Die 5 Dollar sollen es mir wert sein!
Den TD Vergleich finde ich gar nicht so verkehrt. Leider gibts noch kein ausführlicheres Gameplay-Video, aber 5 $ wirds wohl locker wert sein, schon allein wegen der Optik 🙂
Ja, wenn es ein Schuss in den Ofen wird, kann man es eben nicht mehr ändern. Du wärst dann aber Schuld. Schlechte „Vollpreistitel“ kosten mich auch nach Wiederverkauf noch mehr die 5$, also was soll´s. Den Pseudogrusel aus dem kickstarter-Video (bzw. alles, was um das Spiel herum gezeigt/gemacht wurde) fand ich zwar zum fremdschämen – aber die sollen ja keine guten Videos drehen, sondern gute Spiele machen! 😉
Die Games von Ice-Pick Lodge sind immer etwas speziell und kommen bei Metacritic und Co. meist nicht über 70 % hinaus, aber du bist ja auch kein 0815-Spieler 😀
Hört sich sehr interessant an, ich schau’s mir mal an und überlege es mir noch 🙂