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Indie Review / Test

Flashback in der Sowjetunion: DreamBreak im Test

dreambreak aist studio digerati teaser sPaul Cuisset’s Action-Adventure Flashback, das Anfang der Neunziger auf allen wichtigen Plattformen erschienen ist, gilt heute als einer der herausragendsten Titel seiner Zeit verehrt und mit seiner cineastischen Präsentation erschuf es Szenen, die sich bei vielen Spielern bis heute ins Gedächtnis gebrannt haben. Auch der russische Indie-Entwickler Aist hat den Klassiker offenbar nie vergessen und das ist in seinem Debüt-Titel DreamBreak deutlich zu spüren.

dreambreak aist studio digerati transmission screenshot

In der Welt von DreamBreak hat es das Ende des Kalten Krieges nie gegeben und so findet ihr euch als CIA-Agent wider Willen in einer futuristischen und noch repressiveren Version der Sowjetunion wieder. Eigentlich seid ihr Hausmeister, doch als euch ein Fremder ein Tablet in die Hand drückt und kurz darauf ermordet wird, stellt sich euer Leben auf den Kopf. Kurz darauf machen die Schergen des Systems Jagd auf euch und eine waghalsige Flucht beginnt.

dreambreak aist studio digerati bar screenshot

Auffälligste Parallele zum eingangs erwähnten Flashback ist natürlich die Optik, denn besagte Flucht vor Drohnen, Polizei und anderen Kräften inszeniert man in der typischen Low-res Pixel-Art der frühen Neunziger. Insbesondere die Animationen erinnern zum Teil frappierend an die Bewegungen des Helden im großen Vorbild, was jedoch nicht einfach abgekupfert, sondern viel mehr wie eine Verneigung vor Delphine Softwares Meisterstück wirkt.

dreambreak aist studio digerati telefon screenshot

Auch spielerisch bewegt sich DreamBreak im Fahrwasser des Klassikers und präsentiert sich als Sidescroller mit leichten Adventure-Elementen, ohne dabei jedoch die Tiefe des Originals zu erreichen. Weder die Sprungpassagen noch der gelegentliche Einsatz von Items oder die Feuergefechte werden euch wirklich vor Herausforderungen stellen, obgleich die etwas bockige Steuerung schon manchmal zum Stolperstein wird. Langweilig wird es aber nie, denn bei einer Spielzeit von nur rund 2 Stunden fallen die Gameplay-Schwächen nicht schnell genug auf und dann gibt es ja auch noch die zahlreichen Mini-Spiele, die u.a. an Space Invaders und Bioshock erinnern.

dreambreak aist studio digerati crash screenshot

DreamBreak macht von Beginn an neugierig auf die Geheimnisse dieser etwas anderen Sowjetunion und baut eine schöne Sci-Fi-Atmosphäre auf, was nicht zuletzt an dem eingängigen Synthie-Soundtrack liegt. Leider nimmt es sich jedoch nicht die Zeit, um Charaktere und Spielwelt zu mehr als einer pixeligen Silhouette aufzubauen. So wirkt es letztendlich wie ein amüsanter Vorgeschmack auf ein episches Sci-Fi-Adventure, das wir wohl nie spielen werden, was zwar schade ist, aber bei einem Preis von nur 6 € auch nicht verwundern sollte.

Bis morgen (28.07.) 21:00 könnt ihr DreamBreak im HumbleStore für günstige 4,79 € kaufen.

Entwickler: aist Studio | Publisher: Digerati / Beatshapers
Genre: Sidescroller / Adventure / Retro | Plattform: PC / Mac | Release: Juli 2016 | Twitter
Preis: ca. 7 € auf Steam / ca. 6 € via Humble (DRM-free + Steam) / 6,39 € via GoG (DRM-free)

Vielen Dank an Digerati für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

3 Antworten auf „Flashback in der Sowjetunion: DreamBreak im Test“

Wow, ich LIEBE Flashback und das sieht wirklich wahnsinnig gut aus! Ein Konsolenrelease wäre toll, aber wohl nicht sonderlich realistisch. Muss ich mir auf jeden Fall mal auf die Steam-Wunschliste werfen.

Wow, schön, dass sich mal jemand aus dem Nerdage auf meine Seite verirrt hat 🙂 Ja, einen Konsolen-Port halte ich auch für sehr unwahrscheinlich und wenn man sich die durchwachsenen Kritiken mal so anschaut, dann wird es wohl leider auch keine Fortsetzung geben. Auf der anderen Seite wirst du es dafür wohl recht schnell in nem Sale bekommen, falls dir die rund 6 € zu viel sein sollten.

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