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Indie Review / Test

Indie-Review: Bad Bots

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Lange bevor Doom, Quake und Co. das virtuelle Geballer in die dritte Dimension holten, waren es die Run ’n‘ Guns, die euch mit großen Wummen allerlei Monster und Maschinen durchlöchern ließen. Ob Contra, Metal Slug oder Turrican, hier gab es Explosionen satt und Schwierigkeitsgrade, bei denen nur die besten Spieler bis zum Endboss kamen. Mit solchen Klassikern verbrachte auch Vanni del Moral (aka Point 5 Projects) seine Jugend und mit Bad Bots möchte er dieser Zeit Tribut zollen.

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Bereits 2010 veröffentlichte er im Rahmen eines GameMaker Wettbewerbs das kostenlose The Hive und Bad Bots baut im Grunde darauf auf. Viele Kleinigkeiten wie etwa das User Interface oder die Pick Ups erinnern noch daran, aber gerade bei der Grafik und dem Gameplay hat sich einiges getan. Als Szenario dient diesmal ein ausgemustertes Weltraumschlachtschiff, dessen Computersysteme außer Kontrolle geraten sind und überall streifen Roboter umher, die darauf programmiert wurden, jedes Mitglied der Crew zu töten. Sam McRae ist als einziger noch am Leben und nun liegt es an ihm, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen.

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Ihr findet euch zunächst mitsamt eurer Cryoschlafkammer in der Schrottpresse des Schiffes wieder und müsst euch von dort aus den Weg zur Brücke bahnen. Unterwegs durchquert ihr die verschiedenen Bereiche des Schiffes, sammelt neue Waffen ein und zerlegt hunderte, wenn nicht sogar tausende Roboter. Hin und wieder müsst ihr dabei zwar auch mal an bekannte Orte zurückkehren, wer aber auf Elemente eines Metroidvania hofft, der wird enttäuscht sein. Die Kampagne ist extrem linear und auch auf eine Charakterentwicklung wurde verzichtet.

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Für etwas Abwechslung sorgen lediglich die verschiedenen Waffen, von denen ihr immer nur zwei tragen dürft. Wie im Genre üblich gibt es neben der Hauptwaffe, in diesem Fall ein einfaches Maschinengewehr, noch eine ganze Reihe von Bonuswaffen. Darunter finden sich Schrotflinten, Strahlenkanonen und Granatwerfer und die sind natürlich je nach Gegner mal mehr und mal weniger nützlich. Auch von den Blechkameraden gibt es verschiedene Sorten, aber meist muss man nur zwischen Nah- und Fernkämpfern unterscheiden und sich entsprechend anpassen.

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Auf mittlerem Schwierigkeitsgrad besteht der Großteil des Spiels aus Dauerfeuer und erst zum Ende hin müsst ihr etwas aufpassen. Bossgegner dürfen auch nicht fehlen, aber auch die erfordern selten mehr als euren Finger am Abzug. Ähnlich verhält es sich mit den Umgebungen, die etwas Abwechslung vermissen lassen und sich zum Teil so sehr ähneln, dass ihr hin und wieder auch mal etwas die Orientierung verliert. Die recht simpel gestrickte Story habt ihr zwar in gut 3-4h hinter euch, aber ich würde trotzdem davon abraten, euch in einem Rutsch durchzukämpfen, denn dafür ist es einfach viel zu monoton.

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Mit Klassikern wie Metal Slug oder modernen Genre-Vertretern wie Broforce kann Bad Bots sicher nicht mithalten, aber es könnte durchaus als ein Shooter aus der guten alten Zeit durchgehen. Mit mehr Feinschliff wäre noch deutlich mehr drin gewesen – wieso gibt es z.B. keine Ausweichrolle? – aber mehr wollte man wohl auch gar nicht erreichen. Für die üblichen 10 € ist das Gebotene etwas dünn, aber die sehr negativen Wertungen kann ich trotzdem nicht so recht nachvollziehen und daher dürfen Genre-Fans im nächsten Sale gerne zugreifen.

Publisher Digital Tribe Games | Entwickler Vanni del Moral / Point 5 Projects
Genre: Run & Gun / 2D / Retro | Plattform: PC / Mac | Pad Support: ja
Release: Mai 2013 | Preis: ca. 10 € via Steam | Website

3 Antworten auf „Indie-Review: Bad Bots“

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